Stadion an der Schleißheimer Straße, München

München ist eine Stadt der bezaubernden Sportstätten. Die Allianz-Arena beeindruckt, das Dante-Stadion besticht durch eine einmalige Tribünenarchitektur und im Olympiastadion weht der Geist alter Tage, der im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße noch viel ältere Geschichten erzählen kann. Der schönste Platz für Fußballfans ist in München trotz dieser harten Konkurrenz das Stadion an der Schleißheimer Straße. Eine der Top-Fußballkneipen des Landes und eine besondere Form der Erlebniswelt.

Und die ist aus der Not heraus geboren. „Keine Gäste, kein Schotter, keine Motivation“, Besitzer „Reini“ hatte 2006 vom „Vollmond“ die Nase voll. Keine gute Botschaft für Stammgast Holger Britzius, der extra in die Nähe der Kneipe gezogen war. Es gab nur eine Alternative: Den Scheich machen, einsteigen, aber statt dicker Kohlen viel Herzblut investieren. Eine Fußballkneipe „ohne Kompromisse“ sollte entstehen. Im Oktober 2006 fand die Wiedereröffnung statt, aus dem „Vollmond“ wurde das Stadion an der Schleißheimer Straße.

Im Jahr 2016 gab es für das Spiel Bayern gegen Dortmund 5000 Reservierungsanfragen.

Ein angemessener Name. An der Decke hängt die Laufbahn, ehe es auf den (danebenliegenden Kunst-)Rasenplatz geht, der Kult-Kicker wie Stan Libuda, Jimmy Hartwig, den Kaiser Franz Beckenbauer oder Mario Basler würdigt. Viele von ihnen waren schon persönlich hier. Entweder im Rahmen der (mittlerweile eingestellten) Sky-Sendung „Mein Stadion“, bei Lesungen, Fußball-Quiz-Abenden oder einfach zu einem Pilsken. Das Stadion an der Schleißheimer Straße ist mehr als ein Übertragungswagen, es ist ein Quell der Fußball-Kultur.

Einen würdigen Rahmen verleihen ihm Wimpel, Trikots und Schals, oft duellieren sich hierbei direkte Kontrahenten. Die Kutte der „Löwen“ hängt neben der der Bayern, der Hertha-Wimpel in Nachbarschaft der Berliner Union, Hannover und Braunschweig, Düsseldorf und Köln, der HSV und St. Pauli. „Holle“ ist KSC-Fan, die Kneipe aber nicht auf einen einzigen Verein spezialisiert. „Viele Fans auf engem Raum von unterschiedlichen Vereinen, das ist es, was das Stadion ausmacht“, sagt ein Stammgast. Da passt ins Bild, dass der zweite Betreiber Michael Jachan Anhänger des VfB Stuttgart ist.

Mats Hummels war schon da, seine Mutter ist es immer wieder

Die ganzen Devotionalien stammen nicht von „Holle“ allein, sie sind Mitbringsel der treuen Besucherinnen und Besucher: „Es ist so gekommen, wie ich es mir gewünscht habe: Der Laden ist mit den Gästen gewachsen. Ohne die ganzen Sachen, die Leute aus ihren Kellern geholt haben, wäre die Kneipe nicht die, die sie ist“, sagt der Wirt in einem 11 Freunde-Interview und ergänzt: „Sie geben auch wahre Schätze ab, weil sie hier jeder sieht.“ Dazu zählt eine Eckfahne aus Lichtenstein, die Torwarthandschuhe von Toni Schumachers Abschiedsspiel oder ein Trikot von Mats Hummels. Seine Mutter ist ein oft und gern gesehener Gast an der Schleißheimer Straße.

Um die 150 Menschen passen in den Laden und können die Spiele auf zwei Leinwänden und einem Flatscreen verfolgen. Dazu ist die Currywurst zu empfehlen, die es sogar in der Bochumer Ausführung von Dönninghaus gibt. Ein Umstand, der Autor und VfL-Anhänger Frank Goosen gefallen haben, aber nicht allein ausschlaggebend für sein Gesamturteil gewesen sein dürfte: „Die Kneipe ist der Hammer!“

Anschrift:  Schleißheimer Straße 82, 80797 München

Internet: http://www.sadss.de

Link-Tipp:

Unmittelbar vor dem Besuch an der Schleißheimer Straße ging der Akku zur Neige, daher fehlen an dieser Stelle weitere Fotos. Die Webseite der Kneipe enthält aber eine Vielzahl von Bildergalerien.

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